Das Herz, das nicht sucht, ist das Herz, das nicht schwebt.Der Vogel im Käfig das ist der, der nicht fliegt.
Ein kurzer Besuch in der Heimat. Energie tanken. Das war mein Plan. Stattdessen finde ich erschöpfte Gesichter. Sehe traumatisierte Blicke.
Gibt es im Leben Momente, in denen es uns wirklich schlecht geht und wir nur mit wenigen Menschen reden möchten? Momente, in denen unsere Gedanken und Sorgen uns erdrücken mögen? Momente, in denen wir uns einsam fühlen? In denen Dunkelheit uns umhüllt und eisige Kälte unsere Seele und unsere Herzen ein-frieren lassen? Entstehen so Geschichten ohne Sieger?
Ja. Wir alle kennen solche Momente. Wir haben sie erlebt. Wir erleben sie zurzeit. Wir kennen die niedrigen Stellen, die tiefen Täler und die hohen Berge. Wir kennen die Dunkelheit, die Licht und Wünsche schluckt. Wünsche, die vergebens waren. Wünsche, die keine Erfüllung fanden. Wir kennen Träume ohne Erfüllung und Erfüllung ohne passende Träume. Wir nennen dies Leben und manchmal lässt es uns zweifeln. Leben unsere Zweifel zu lange, wirkt Aufgeben leicht. Zweifel werden zu Vorboten der Resignation. In ihrem Schatten wächst keine Hoffnung mehr. Herzen werden schwer.
Das Herz, das nicht sucht, ist das Herz, das nicht schwebt.
Wir kennen auch andere Momente. Auch solche Momente haben wir erlebt.
Nur fällt es uns leicht, sie zu vergessen.
Schauen wir auf die Dinge, die gewesen sind, erkennen wir unser Glück meist nur dann, wenn wir langsam gehen. Glück gibt es scheinbar überall, Wunder und Träume auch. Es braucht lediglich Zeit, Ruhe und Kinderaugen. Vielleicht sollten wir mehr ins Detail gehen. Dann könnten wir die Geheimnisse sehen, die zwischen den Zeilen stehen. Das Glück im Kleinen erkennen. Auch Wunder können leuchten.
Langsam gehen hilft uns dabei. Schöne Dinge findet man selten beim schnellen Laufen. Stehenbleiben und uns Umzudrehen hilft auch.
Das Glück liegt nicht auf der Straße. Das wäre zu einfach. Wir müssen es suchen und es kann gut vor uns versteckt sein. Manchmal müssen wir das Glück bewusst zu einladen. Ihm unsere Tür öffnen und einen Platz auf unserer Couch anbieten. Auch das ist Leben. Das Leben ist ein Auf und Ab, eine Abfolge von Höhen und Tiefen. Selten ist es lange ruhig. Zurzeit extrem.
Dennoch, bevor man seine Träume voreilig wegwirft, sollte man innehalten.
Träume brauchen Vertrauen, unser Vertrauen. Manchmal brauchen sie mehr Vertrauen, als wir alleine geben können. Dann braucht es andere, die an uns glauben, die uns vertrauen. Dafür haben wir Freunde. Vertraute Menschen, die uns begleiten.
Wir können Glück nur fühlen, wenn wir weiter hoffen und daran glauben. Dann se-hen wir die Wunder dieser Welt auch mit verschlossen Augen. Selbst mit einem wahren Glauben gelingt es nicht immer. Es gibt für Glück keine Garantien. Keiner von uns kann vorhersehen was noch wirklich kommen mag. Unser Risiko. Auch das ist Leben. Doch am Ende war keiner unserer Schritte umsonst. Das macht Mut. Hilft uns weiter zu suchen.
Nur ein Herz, das nicht sucht, ist ein Herz, das nicht schwebt.
Wir alle suchen Licht, insbesondere in den dunklen Zeiten. Das macht uns aus. Dadurch werden wir zu etwas Besonderem. Dabei dürfen wir es niemals verges-sen: Die Sonne scheint, auch wenn die Sonnenstrahlen uns gerade nicht erreichen. Die Sonne wird es immer geben. Aber sie wird nicht auf uns warten. Manch-mal müssen wir auch sie suchen.
Leider suchen wir häufig an den falschen Stellen. Viel zu gerne schauen wir auf Nichtigkeiten, ohne dass wirklich Wichtige zu begreifen. Halten uns an den schweren Dingen fest. Anstatt zu schweben, fällt es uns scheinbar leichter am Boden zu bleiben.
Der Vogel im Käfig das ist der, der nicht fliegt
Der Vogel im Käfig stirbt. Manchmal schnell, manchmal sehr langsam, eher schleichend. Mit ihm sterben auch unsere Träume. Ungenutzte Flügel ergeben keinen Sinn.
Tiefen und Höhen. Wir suchen das Licht. Es ist da. Auch wenn wir es nicht immer spüren können. Auch Gitterstäbe haben Fenster. Wir können sehen. Im Licht verlieren wir unsere Ängste, verdunsten unsere Tränen. Dort dürfen wir fliegen.
In luftigen Höhen lassen sich Licht und wärmende Strahlen leichter finden.
Dort oben dürfen wir Wunder erleben und Träume finden. Dort dürfen wir schweben.
Das Herz, das nicht sucht, ist das Herz, das nicht schwebt.
Der Vogel im Käfig das ist der, der nicht fliegt.
Berge und Täler gibt es überall. Wege auch. Es braucht keine Flügel, um im Licht zu schweben. Manchmal reicht es aus, seinen Käfig zu verlassen. Käfige gibt es nur wenige. Einer reicht, um uns gefangen zu halten. Die meisten Käfige wählen wir selbst.
Den Weg aus dem Käfig auch.
Meine Wunderfrage und mein Wunsch für euch:
Was würde passieren, wenn ihr euren Käfig verlasst?
Ruben